Wilhelm Rimpau (1842 - 1903)

Vater der deutschen Pflanzenzüchtung / Triticale

Nach einer landwirtschaftlichen Lehre und einem anschließenden Studium der Landwirtschaft in Bonn war Wilhelm Rimpau der erste Pflanzenzüchter, der sich in Deutschland mit Versuchen zur züchterischen Verbesserung von Roggen befasste. Recht schnell erkannte er, dass die Blühphysiologie der Getreidearten einen maßgeblichen Einfluss für züchterischen Fortschritt darstellt. Seine Konzentration galt deshalb der Beobachtung des Blühvorgangs, der Pollenausschüttung und den vergleichenden Analysen der Kornansatzbildung von unterschiedlich abblühenden Arten. Hiermit war er anderen Züchtern und Züchterinnen, die sich auf Auslese und Trennung verschiedener Formen beschränkten, weit voraus. Seine Ableitungen veröffentlichte er ab 1877 in seinem Buch „Kreuzungsprodukte landwirtschaftlicher Kulturpflanzen“. Mit seiner Expertise gelang ihm 1888 die Erzeugung der ersten vermehrungsfähigen Kreuzung aus Weizen und Roggen – Triticale. Rimpau war überzeugt, die Effizienz der Landwirtschaft durch moderne Technik und Wissenschaft steigern zu können. Als Mitbegründer der Deutschen Landwirtschaftsgesellschaft (DLG) hat Rimpau dazu beigetragen, Landwirten neutrale Sorteninformationen durch unabhängige Leistungsprüfungen bereitzustellen.

Quelle: Bibliographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung 

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