Kurt von Rümker (1859 - 1940)

Begründer der wissenschaftlichen Pflanzenzüchtung in Deutschland

Schon während seines Landwirtschaftsstudiums in Bonn interessierte sich Kurt von Rümker besonders für die bis dahin rein empirisch betriebene, also lediglich auf Erfahrungswerten basierenden, Pflanzenzüchtung. Mit seiner Promotionsschrift „Die Veredelung der vier wichtigsten Getreidearten des kälteren Klimas“ legte er 1988 den Grundstein für eine nach naturwissenschaftlichen Grundsätzen geprägte Pflanzenzüchtung. Im Sommersemester 1889 hielt von Rümker die erste Vorlesung über Pflanzenzüchtung in Deutschland. Seine intensiven Bemühungen in der Züchtung von Raps, Roggen, Weizen und Futterrüben steigerten das Wissen auf dem Gebiet der Züchtungsmethodik und machten ihn zum Vordenker der deutschen Pflanzenzüchtung, nach dessen Vorschlägen 1905 das Sortenversuchswesen revolutioniert und das „Hochzuchtregister“ der Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft eingeführt wurde. Seine Anstellung als Professor an der Königlich landwirtschaftlichen Hochschule in Berlin verließ er 1919 auf eigenen Wunsch, nachdem ihm ein bereits zugesichertes Versuchsfeld doch nicht zugestanden wurde. Danach widmete er sich auf einem gepachteten Gut bei Halberstadt der praktischen Getreidezüchtung.

Quellen: Bibliographisches Lexikon zur Geschichte der Pflanzenzüchtung, Gesellschaft für Pflanzenzüchtung

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